In der alten Kirche stand seit 1789 eine Orgel, die bei Bedarf der Sigrist zu spielen hatte. An Sonn- und Feiertagen unterstützten ihn dabei auch einzelne Kirchensänger und Musikanten, denen laut Kirchenrechnung Saläre ausbezahlt wurden. In der neuen, 1864 erstellten Pfarrkirche, platzierte man die Orgel auf der rückwärtigen, oberen Empore. Das erlaubte nun auch den Frauen, beim Kirchgesang mitzuwirken. Ihnen war ja der Zutritt zum Altarbereich versagt. Ein eigentlicher Kirchenchor bestand aber im 19. Jahrhundert in Doppleschwand nicht. Obwohl der Kirchenrat 1903 den Beschluss zur Bildung eines Kirchenchores mit zehn bis zwölf Personen fasste, scheint sich die Realisierung des Vorhabens hinausgezögert zu haben. An Ostern 1916 stellte sich im Gottesdienst ein neuer Chor vor, der aus drei Männer- und zehn Frauenstimmen bestand und sich in wöchentlichen Proben vorbereitet hatte. Vorerst wirkten aber die Damen nur an Festtagen und in Nachmittagsandachten mit. An gewöhnlichen Sonntagen hatten die Männer das Sagen bzw. das Singen. 1918 brach eine schlimme Grippe im Kanton Luzern aus. Der Regierungsrat verbot wegen der Ansteckungsgefahr den Gesang beim Gottesdienst. Die heimtückische Krankheit ergriff auch den Organisten und Gründer des Chores, Josef Wicki, der in der Folge am 21. November gleichen Jahres verstarb. Unter den nachfolgenden Chorleitern und Organisten muss besonders Gemeindeschreiber Karl Unternährer erwähnt werden, der dem Kirchenchor 50 Jahre vorstand. 1932 trat der Kirchenchor Doppleschwand dem Kantonalen Caecilien-Verband bei, was an sich die Verpflichtung zu Statuten und Vorstandswahlen u.a. beinhaltet hätte. Dies wurde erst 1980 vollzogen. Erstmals wurde in der Person von Frau Anita Lustenberger eine Frau als Organistin und Chorleiterin gewählt. 1990 bis 1993 wurde das bisherige Doppelamt in zwei Personen ausgeübt. Klaus Kleeb übernahm die Leitung des Chores. Aus beruflichen Gründen mussten wir nach einem neuen Chorleiter suchen. Jacques Walder aus Baar übernahm diese Tätigkeit. Leider entsprach er unseren Anforderungen nicht. Erneut stellte sich Anita Lustenberger zur Verfügung und übernahm das Doppelamt, das sie bis 2017 allein ausübte. Ab 2017 bis zur Pandemie 2020 leitete Christoph Tanner den Chor. Seit 2020 dürfen wir wieder auf die Unterstützung von Anita Lustenberger zählen.